Ahead of All Parting Page 3
He looked up from the harpsichord, and as
he went on playing, he looked across at her
almost as one might gaze into a mirror:
so deeply was her every feature filled
with his young features, which bore his pain and were
more beautiful and seductive with each sound.
Then, suddenly, the image broke apart.
She stood, as though distracted, near the window
and felt the violent drum-beats of her heart.
His playing stopped. From outside, a fresh wind blew.
And strangely alien on the mirror-table
stood the black shako with its ivory skull.
JUGEND-BILDNIS MEINES VATERS
Im Auge Traum. Die Stirn wie in Berührung
mit etwas Fernem. Um den Mund enorm
viel Jugend, ungelächelte Verführung,
und vor der vollen schmückenden Verschnürung
der schlanken adeligen Uniform
der Säbelkorb und beide Hände—, die
abwarten, ruhig, zu nichts hingedrängt.
Und nun fast nicht mehr sichtbar: als ob sie
zuerst, die Fernes greifenden, verschwänden.
Und alles andre mit sich selbst verhängt
und ausgelöscht als ob wirs nicht verständen
und tief aus seiner eignen Tiefe trüb—.
Du schnell vergehendes Daguerreotyp
in meinen langsamer vergehenden Händen.
PORTRAIT OF MY FATHER AS A YOUNG MAN
In the eyes: dream. The brow as if it could feel
something far off. Around the lips, a great
freshness—seductive, though there is no smile.
Under the rows of ornamental braid
on the slim Imperial officer’s uniform:
the saber’s basket-hilt. Both hands stay
folded upon it, going nowhere, calm
and now almost invisible, as if they
were the first to grasp the distance and dissolve.
And all the rest so curtained with itself,
so cloudy, that I cannot understand
this figure as it fades into the background—.
Oh quickly disappearing photograph
in my more slowly disappearing hand.
SELBSTBILDNIS AUS DEM JAHRE 1906
Des alten lange adligen Geschlechtes
Feststehendes im Augenbogenbau.
Im Blicke noch der Kindheit Angst und Blau
und Demut da und dort, nicht eines Knechtes
doch eines Dienenden und einer Frau.
Der Mund als Mund gemacht, groß und genau,
nicht überredend, aber ein Gerechtes
Aussagendes. Die Stirne ohne Schlechtes
und gern im Schatten stiller Niederschau.
Das, als Zusammenhang, erst nur geahnt;
noch nie im Leiden oder im Gelingen
zusammgefaßt zu dauerndem Durchdringen,
doch so, als wäre mit zerstreuten Dingen
von fern ein Ernstes, Wirkliches geplant.
SELF-PORTRAIT, 1906
The stamina of an old, long-noble race
in the eyebrows’ heavy arches. In the mild
blue eyes, the solemn anguish of a child
and, here and there, humility—not a fool’s,
but feminine: the look of one who serves.
The mouth quite ordinary, large and straight,
composed, yet not unwilling to speak out
when necessary. The forehead still naive,
most comfortable in shadows, looking down.
This, as a whole, just hazily foreseen—
never, in any joy or suffering,
collected for a firm accomplishment;
and yet, as though, from far off, with scattered Things,
a serious, true work were being planned.
SPANISCHE TÄNZERIN
Wie in der Hand ein Schwefelzündholz, weiß,
eh es zur Flamme kommt, nach allen Seiten
zuckende Zungen streckt—: beginnt im Kreis
naher Beschauer hastig, hell und heiß
ihr runder Tanz sich zuckend auszubreiten.
Und plötzlich ist er Flamme, ganz und gar.
Mit einem Blick entzündet sie ihr Haar
und dreht auf einmal mit gewagter Kunst
ihr ganzes Kleid in diese Feuersbrunst,
aus welcher sich, wie Schlangen die erschrecken,
die nackten Arme wach und klappernd strecken.
Und dann: als würde ihr das Feuer knapp,
nimmt sie es ganz zusamm und wirft es ab
sehr herrisch, mit hochmütiger Gebärde
und schaut: da liegt es rasend auf der Erde
und flammt noch immer und ergiebt sich nicht—.
Doch sieghaft, sicher und mit einem süßen
grüßenden Lächeln hebt sie ihr Gesicht
und stampft es aus mit kleinen festen Füßen.
SPANISH DANCER
As on all its sides a kitchen-match darts white
flickering tongues before it bursts into flame:
with the audience around her, quickened, hot,
her dance begins to flicker in the dark room.
And all at once it is completely fire.
One upward glance and she ignites her hair
and, whirling faster and faster, fans her dress
to passionate flames, till it becomes a furnace
from which, like startled rattlesnakes, the long
naked arms uncoil, aroused and clicking.
And then: as if the fire were too tight
around her body, she takes and flings it out
haughtily, with an imperious gesture,
and watches: it lies raging on the floor,
still blazing up, and the flames refuse to die—.
Till, moving with total confidence and a sweet
exultant smile, she looks up finally
and stamps it out with powerful small feet.
HETÄREN-GRÄBER
In ihren langen Haaren liegen sie
mit braunen, tief in sich gegangenen Gesichtern.
Die Augen zu wie vor zu vieler Ferne.
Skelette, Munde, Blumen. In den Munden
die glatten Zähne wie ein Reise-Schachspiel
aus Elfenbein in Reihen aufgestellt.
Und Blumen, gelbe Perlen, schlanke Knochen,
Hände und Hemden, welkende Gewebe
über dem eingestürzten Herzen. Aber
dort unter jenen Ringen, Talismanen
und augenblauen Steinen (Lieblings-Angedenken)
steht noch die stille Krypta des Geschlechtes,
bis an die Wölbung voll mit Blumenblättern.
Und wieder gelbe Perlen, weitverrollte,—
Schalen gebrannten Tones, deren Bug
ihr eignes Bild geziert hat, grüne Scherben
von Salben-Vasen, die wie Blumen duften,
und Formen kleiner Götter: Hausaltäre,
Hetärenhimmel mit entzückten Göttern.
Gesprengte Gürtel, flache Skarabäen,
kleine Figuren riesigen Geschlechtes,
ein Mund der lacht und Tanzende und Läufer,
goldene Fibeln, kleinen Bogen ähnlich
zur Jagd auf Tier- und Vogelamulette,
und lange Nadeln, zieres Hausgeräte
und eine runde Scherbe roten Grundes,
darauf, wie eines Eingangs schwarze Aufschrift,
die straffen Beine eines Viergespannes.
Und wieder Blumen, Perlen, die verrollt sind,
die hellen Lenden einer kleinen Leier,
und zwischen Schleiern, die gleich Nebeln fallen,
wie ausgekrochen aus des Schuhes Puppe:
des Fußgelenkes leichter Schmetterling.
So liegen sie mit Dingen angefüllt,
kostbaren Dingen, Steinen, Spielzeug, Hausrat,
TOMBS OF THE HETAERAE
They lie in their long hair, and the brown faces
>
have long ago withdrawn into themselves.
Eyes shut, as though before too great a distance.
Skeletons, mouths, flowers. Inside the mouths,
the shiny teeth like rows of pocket chessmen.
And flowers, yellow pearls, slender bones,
hands and tunics, woven cloth decaying
over the shriveled heart. But there, beneath
those rings, beneath the talismans and gems
and precious stones like blue eyes (lovers’ keepsakes),
there still remains the silent crypt of sex,
filled to its vaulted roof with flower-petals.
And yellow pearls again, unstrung and scattered,
vessels of fired clay on which their own
portraits once were painted, the green fragments
of perfume jars that smelled like flowers, and images
of little household gods upon their altars:
courtesan-heavens with enraptured gods.
Broken waistbands, scarabs carved in jade,
small statues with enormous genitals,
a laughing mouth, dancing-girls, runners,
golden clasps that look like tiny bows
for shooting bird- and beast-shaped amulets,
ornamented knives and spoons, long needles,
a roundish light-red potsherd upon which
the stiff legs of a team of horses stand
like the dark inscription above an entryway.
And flowers again, pearls that have rolled apart,
the shining flanks of a little gilded lyre;
and in between the veils that fall like mist,
as though crept out from the sandal’s chrysalis:
the delicate pale butterfly of the ankle.
And so they lie, filled to the brim with Things,
expensive Things, jewels, toys, utensils,
zerschlagnem Tand (was alles in sie abfiel),
und dunkeln wie der Grund von einem Fluß.
Flußbetten waren sie,
darüber hin in kurzen schnellen Wellen
(die weiter wollten zu dem nächsten Leben)
die Leiber vieler Jünglinge sich stürzten
und in denen der Männer Ströme rauschten.
Und manchmal brachen Knaben aus den Bergen
der Kindheit, kamen zagen Falles nieder
und spielten mit den Dingen auf dem Grunde,
bis das Gefälle ihr Gefühl ergriff:
Dann füllten sie mit flachem klaren Wasser
die ganze Breite dieses breiten Weges
und trieben Wirbel an den tiefen Stellen;
und spiegelten zum ersten Mal die Ufer
und ferne Vogelrufe—, während hoch
die Sternennächte eines süßen Landes
in Himmel wuchsen, die sich nirgends schlössen.
broken trinkets (how much fell into them!)
and they darken as a river’s bottom darkens.
For they were riverbeds once,
and over them in brief, impetuous waves
(each wanting to prolong itself, forever)
the bodies of countless adolescents surged;
and in them roared the currents of grown men.
And sometimes boys would burst forth from the mountains
of childhood, would descend in timid streams
and play with what they found on the river’s bottom,
until the steep slope gripped their consciousness:
Then they filled, with clear, shallow water,
the whole breadth of this broad canal, and set
little whirlpools turning in the depths,
and for the first time mirrored the green banks
and distant calls of birds—, while in the sky
the starry nights of another, sweeter country
blossomed above them and would never close.
ORPHEUS. EURYDIKE. HERMES
Das war der Seelen wunderliches Bergwerk.
Wie stille Silbererze gingen sie
als Adern durch sein Dunkel. Zwischen Wurzeln
entsprang das Blut, das fortgeht zu den Menschen,
und schwer wie Porphyr sah es aus im Dunkel.
Sonst war nichts Rotes.
Felsen waren da
und wesenlose Wälder. Brücken über Leeres
und jener große graue blinde Teich,
der über seinem fernen Grunde hing
wie Regenhimmel über einer Landschaft.
Und zwischen Wiesen, sanft und voller Langmut,
erschien des einen Weges blasser Streifen,
wie eine lange Bleiche hingelegt.
Und dieses einen Weges kamen sie.
Voran der schlanke Mann im blauen Mantel,
der stumm und ungeduldig vor sich aussah.
Ohne zu kauen fraß sein Schritt den Weg
in großen Bissen; seine Hände hingen
schwer und verschlossen aus dem Fall der Falten
und wußten nicht mehr von der leichten Leier,
die in die Linke eingewachsen war
wie Rosenranken in den Ast des Ölbaums.
Und seine Sinne waren wie entzweit:
indes der Blick ihm wie ein Hund vorauslief,
umkehrte, kam und immer wieder weit
und wartend an der nächsten Wendung stand,—
blieb sein Gehör wie ein Geruch zurück.
Manchmal erschien es ihm als reichte es
bis an das Gehen jener beiden andern,
die folgen sollten diesen ganzen Aufstieg.
Dann wieder wars nur seines Steigens Nachklang
ORPHEUS. EURYDICE. HERMES
That was the deep uncanny mine of souls.
Like veins of silver ore, they silently
moved through its massive darkness. Blood welled up
among the roots, on its way to the world of men,
and in the dark it looked as hard as stone.
Nothing else was red.
There were cliffs there,
and forests made of mist. There were bridges
spanning the void, and that great gray blind lake
which hung above its distant bottom
like the sky on a rainy day above a landscape.
And through the gentle, unresisting meadows
one pale path unrolled like a strip of cotton.
Down this path they were coming.
In front, the slender man in the blue cloak—
mute, impatient, looking straight ahead.
In large, greedy, unchewed bites his walk
devoured the path; his hands hung at his sides,
tight and heavy, out of the falling folds,
no longer conscious of the delicate lyre
which had grown into his left arm, like a slip
of roses grafted onto an olive tree.
His senses felt as though they were split in two:
his sight would race ahead of him like a dog,
stop, come back, then rushing off again
would stand, impatient, at the path’s next turn,—
but his hearing, like an odor, stayed behind.
Sometimes it seemed to him as though it reached
back to the footsteps of those other two
who were to follow him, up the long path home.
But then, once more, it was just his own steps’ echo,
und seines Mantels Wind was hinter ihm war.
Er aber sagte sich, sie kämen doch;
sagte es laut und hörte sich verhallen.
Sie kämen doch, nur wärens zwei
die furchtbar leise gingen. Dürfte er
sich einmal wenden (wäre das Zurückschaun
nicht die Zersetzung dieses ganzen Werkes,
das erst vollbracht wird), müßte er sie sehen,
die beiden Leisen, die ihm schweigend nachgehn:
Den Gott des Ganges und der weiten Botschaft,
die Reisehaube über hellen Augen,
den schlanken Stab hertragend vor dem Leibe
und flügelschlagend an den Fußgelenken;
und seiner linken Hand gegeben: sie.
Die So-geliebte, daß aus einer Leier
mehr Klage kam als je aus Klagefrauen;
daß eine Welt aus Klage ward, in der
alles noch einmal da war: Wald und Tal
und Weg und Ortschaft, Feld und Fluß und Tier;
und daß um diese Klage-Welt, ganz so
wie um die andre Erde, eine Sonne
und ein gestirnter stiller Himmel ging,
ein Klage-Himmel mit entstellten Sternen—:
Diese So-geliebte.
Sie aber ging an jenes Gottes Hand,
den Schritt beschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.
Sie war in sich, wie Eine hoher Hoffnung,
und dachte nicht des Mannes, der voranging,
und nicht des Weges, der ins Leben aufstieg.
Sie war in sich. Und ihr Gestorbensein
erfüllte sie wie Fülle.
Wie eine Frucht von Süßigkeit und Dunkel,
so war sie voll von ihrem großen Tode,
der also neu war, daß sie nichts begriff.
*
or the wind inside his cloak, that made the sound.
He said to himself, they had to be behind him;
said it aloud and heard it fade away.
They had to be behind him, but their steps
were ominously soft. If only he could
turn around, just once (but looking back
would ruin this entire work, so near
completion), then he could not fail to see them,
those other two, who followed him so softly:
The god of speed and distant messages,
a traveler’s hood above his shining eyes,
his slender staff held out in front of him,
and little wings fluttering at his ankles;
and on his left arm, barely touching it: she.
A woman so loved that from one lyre there came
more lament than from all lamenting women;